F. C. Delius
Autori
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In der mittleren Generation der heute fünfzigjährigen Autoren, für die die Studentenbewegung zum Initial ihrer politischen Orientierung, aber auch ihres literarischen Entwicklungsweges wurde, ist der 1943 in Rom geborene F. C. Delius eine der markantesten Erscheinungen. Das gilt unter mehreren Aspekten: Wenige Autoren haben sich so entschlossen in eine sich verändernde politische Öffentlichkeit eingebracht wie Delius. Wenige Autoren haben das künstlerische Spektrum literarischer Gattungen und Ausdrucksmöglichkeiten so entschieden und souverän ausprobiert und innovativ erweitert. Er ist, wie sein umfangreiches lyrisches Werk bezeugt, nicht nur einer der repräsentativen Poeten seiner Zeit und als solcher weithin anerkannt, sondern zugleich ein wichtiger politischer Romancier. Er hat die Form der Dokumentar-Satire vor allem in seiner Festschrift Unsere Siemens-Welt begründet und damit politisches Engagement aus dem Umfeld theoretischer Programmatik befreit und zum literarischen Analyse-Instrument gesellschaftlicher Mißstände werden lassen. Er hat seine eigene Sozialisation in einer weithin anerkannten autobiographischen Erzählung Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde aufgearbeitet und die komplizierten Verwerfungen der „deutschen Wende“ in zwei eindrucksvollen Prosaarbeiten Die Birnen von Ribbeck und Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus überzeugend auf den „poetischen Begriff“ gebracht. Die hier vorgelegten Studien über Delius’ Werk, sämtlich Originalarbeiten, spiegeln dessen Spektrum und die Aktualität und wollen als eine erste literaturwissenschaftliche Summe seiner Arbeiten verstanden werden. Die Herausgeber, die den Autor im WS 1994/95 als Gast auf ihrer Poetik-Stelle an der Universität Paderborn intensiv kennenlernten, haben versucht, sowohl den Reichtum dieses Werks als auch seinen weit über Deutschland hinausreichenden Wirkungsgrad zu dokumentieren.