Mykenische Architektur

Anten, Basen, Schwellen, Bohrlöcher und Ziegel der mykenischen Bauten des griechischen Festlandes zeigen eine ausgefeilte Technik mit konkaven Sägespuren von einem 8,5 m hohen Großwerkzeug und einer Pendelschneide. Hohlbohrtechnik und Bohrer waren früh standardisiert. Die Monumentalität der Festungsbauten nahm zu, während sich die Fundamentierung änderte; die Anzahl der Bauphasen wurde jedoch häufig überschätzt. Galerien, Kammern, Tore und Zisternen wurden entsprechend lokalen Bedürfnissen gestaltet. Bei Fachwerkeinbauten kamen möglichst lange, mindestens doppelt verankerte Baken zum Einsatz, die verzapft oder verblattet wurden. Wasserbaumaßnahmen mit Gefällen unter 1% und Umbauten der Mauern zeigen hohe Kunstfertigkeit. Der Bauprozess erforderte Arbeitsebenen, Hebewerkzeuge und Hilfskonstruktionen, was eine durchdachte Organisation der Baustelle notwendig machte. Dies spiegelt sich auch in der Proportionierung und Anordnung der Gebäude wider, die einem Modul von +/- 30 cm zu folgen scheinen. Befestigungs- und Repräsentationsfunktionen waren miteinander verwoben. Konglomeratschwellen trennten Palastbereiche, während Kalkstein oder Holz gleichwertige Räume verbanden.