Die Parabel vom reichen Prasser und armen Lazarus in der mittelalterlichen Buchmalerei
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Das biblische Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus war während des gesamten Mittelalters ein wichtiges und oft an zentraler Stelle auftretendes Thema in der abendländischen Kunst. Seine eschatologische Aussagekraft beantwortete grundlegende Fragen des christlichen Lebens beim Jüngsten Gericht. Ausgehend von frühen byzantinischen bis hin zu abendländischen Beispielen des späten Mittelalters wird in dieser Arbeit die Ikonographie des nur bei Lukas tradierten Gleichnisses vom reichen Prasser und dem armen Lazarus in der Buchmalerei untersucht. Da das Thema ebenso für patristische und scholastische Auslegungen von Bedeutung war wie auch in der Liturgie, entstanden ausführliche Illustrationen in zahlreichen Handschriftentypen. Auf der Grundlage einer repräsentativen Anzahl von Bildbeispielen werden die ikonographische Herkunft von Zyklen, deren Wandlung im Verlauf der Jahrhunderte sowie besondere Ausformungen in der östlichen und westlichen Tradition aufgezeigt. Auf eine ausführliche Zusammenstellung von Zitaten theologischer Autoren zu diesem Thema folgt ein Katalog, der alle wichtigen bis heute bekannten Beispiele aufnimmt, darunter erstmals gezeigte Exemplare aus der byzantinischen und abendländischen Buchmalerei. Der abschließende Teil enthält eine Analyse der Illustrationen sowie die Interpretation ihres moralischen, symbolischen, allegorischen und typologischen Gehalts.