Prototypingorientierte Systemspezifikation
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Viac o knihe
Die Ermittlung, Beschreibung und Analyse der Anforderungen an Softwaresysteme ist aufwendig und fehleranfällig, die Kommunikation zwischen Entwicklern und Benutzern ist oft ungenügend und häufig wird das Falsche spezifiziert. Es wird gezeigt, dass mit Prototyping ein wesentlicher Beitrag zur Lösung dieser Probleme geleistet werden kann. Für den Spezifikationsprozess bedeutet Prototyping, dass ausführbare Systemmodelle, die die Benutzerschnittstellen der geplanten Systeme möglichst vollständig darstellen, eingesetzt werden, und dass die Benutzer mit diesen Prototypen experimentieren können. Aufgrund der Experimente werden die Prototypen verändert, erweitert und evolutionär mit mehr Funktionalität ausgestattet. Dadurch erhält man nicht nur eine exakte Spezifikation der Benutzerschnittstellen, sondern es lassen sich auch die funktionalenund Teile der nichtfunktionalen Anforderungen ableiten. Ein solches Vorgehen ist nur möglich, wenn leistungsfähige Werkzeuge zur Verfügung stehen. Diese Konzepte werden anhand der User Interface Construction Tool „UICT“, eines an der Universität Zürich entwickelten Prototyping-Systems, verifiziert. Das UICT erlaubt, Prototypen auf einer hohen Abstraktionsebene mittels einer Spezifikationssprache oder eines graphischen Editors zu beschreiben und anschließend zu interpretieren bzw. ausführbaren Code zu generieren. Außerdem können Prozeduraufrufe spezifiziert und simuliert bzw. echt ausgeführt werden. Die Erprobung des UICT anhand zahlreicher Beispiele sowie ein Vergleich mit Systemen von ähnlicher Zielrichtung hat ergeben, dass mit diesem Ansatz die Systemspezifikation wesentlich erleichtert und verbessert wird.