Thomas Mann und die Seinen
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Viac o knihe
Marcel Reich-Ranicki gehört zu den besten Kennern der an herausragenden Begabungen und Persönlichkeiten reichen Familie Mann. „Aber so glücklich wir sein müssen, daß es diese einzigartige Familie gibt, so aufschlußreich, so faszinierend ihre Geschichte ist, so wenig brauchen wir (und die Manns) einen Hofberichterstatter.“ Von einem solchen freilich ist Reich-Ranicki weit entfernt. „Entmonumentalisierung“ heißt vielmehr sein Gebot. Gerade wer über Thomas Mann schreibt, „der, allen Interpreten mißtrauend, die Deutung seines Lebens und seines Werkes schon früh in die eigenen Hände genommen hat“, kann die Aufgabe nur erfüllen, „wenn sie aus der direkten oder indirekten Polemik gegen sein Autoporträt hervorgeht.“ Was Reich-Ranicki über Golo Mann schreibt, der sich „nur mit oder gegen, doch nicht ohne Thomas Mann entfalten konnte“, gilt für alle Mitglieder der Familie, in höherem Maße für die Söhne Golo und Klaus, in geringerem für die Tochter Erika, möglicherweise sogar noch für den Bruder Heinrich. In ihm finden wir die zweite charakterliche und künstlerische Autorität, den einzigen Widerpart, mit dem oder gegen den auch Thomas Mann sich nur entfalten konnte. Die Gegensätze und Abhängigkeiten, die Kämpfe und der Zusammenhalt der Familie werden von Reich-Ranicki in biographischen und literaturkritischen Studien, vor allem aber vor dem Hintergrund der Tagebücher und Korrespondenzen untersucht.
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