Die Glaubenswelt Friedrich Heinrich von Seckendorffs
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Die Erfolgsgeschichte des hallischen Pietismus wäre ohne die Unterstützung durch zahlreiche Vertreter des eng miteinander verflochtenen mitteldeutschen Adels nicht möglich gewesen. Im Fokus der diesbezüglichen Adelsforschung standen bisher vor allem Heinrich XXIV. Reuß-Köstritz (1681–1748), Erdmann Heinrich Henckel von Donnersmarck (1681–1752) und Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1691–1771). Björn Schmalz zeigt in seiner Studie auf der Grundlage umfassender Quellenrecherchen nunmehr auf, dass mit Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673–1763) auch ein bedeutender Heerführer, Diplomat und enger Vertrauter von Prinz Eugen von Savoyen und Friedrich Wilhelm I. zu den Förderern des hallischen Pietismus zu rechnen ist. Ausgehend von einem kulturhistorisch-biografischen Ansatz wird anhand des Lebenswegs Seckendorffs, der genau in die Umbruchphase zwischen Orthodoxie, Pietismus und Frühaufklärung fällt, die breite sozialgeschichtliche Wirkung des hallischen Pietismus dargestellt. Die Untersuchung der Glaubenswelt Seckendorffs und des um den hallischen Pietismus bestehenden kommunikativ-epistolären Netzwerkes macht die Anziehungskraft des hallischen Pietismus auf den mitteldeutschen Adel und die Wirkungsmächtigkeit seiner universalen Zielsetzungen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein deutlich.