Vielfältiges Verstehen
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Im Zeitalter der Aufklärung vollziehen sich in Bibelwissenschaft und Exegese wesentliche Umbrüche. Dass die aber nicht geradlinig auf die Entstehung historisch-kritischer Bibelauslegung zulaufen, zeigt diese Studie. In einem exemplarischen Querschnitt untersucht Hanna Kauhaus 27 Auslegungstexte auf den methodischen Umgang der Autoren mit dem jeweiligen Bibeltext und auf dessen implizite theologische und philosophische Voraussetzungen. Um die beiden Königsberger Immanuel Kant und Johann Georg Hamann wird ein geistiges Cluster konstruiert, zu dem neben wenig bekannten Theologen aus dem lokalen Umfeld auch Sigmund Jacob Baumgarten, Johann David Michaelis, Johann Caspar Lavater und Edward Young gehören. Analyse und Vergleich der Beispiele zeigen, wie sich die Auslegungen durch ihr Verhältnis zu den Parametern Sprache, Geschichte, Dogmatik, Philosophie und Erfahrung charakterisieren lassen. Die Autorin wurde 2010 mit dieser Arbeit im Fach Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universtät Jena promoviert.