Die Chaldaeischen Orakel
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Hans Lewys 1956 in Kairo erschienenes Buch 'Chaldaean Oracles and Theurgy. Mysticism, Magic and Platonism in the later Roman Empire' hat die Erforschung der Chaldaeischen Orakel angeregt wie kaum ein zweites Werk. Das 50. Jahr seit der Veröffentlichung war der Anlass einer Tagung zu den Chaldaeischen Orakeln, die 2006 in Konstanz stattfand. Die im vorliegenden Sammelband enthaltenen Beiträge gehen auf diese Veranstaltung zurück. Sie beleuchten die Chaldaeischen Orakel in ihrem religiös-philosophischen und literarischen Kontext, der etwa die Chaldaeerbilder der römischen Kaiserzeit und die Tübinger Theosophie umfasst. Ferner gehört ihre historische und systematische Interpretation, wie die Verfasserfrage und die Problematik des Monismus, ebenso zur weiteren Erschließung wie die konkrete Exegese von Einzeltexten (vor allem zu Hekate sowie zu Glaube, Wahrheit, Liebe und Hoffnung). Das breite Spektrum ihrer Rezeption durch pagane und christliche Autoren der Spätantike (Iamblichos, Proklos) und des Mittelalters (Michael Pellos, Nikephoros Gregoras) sowie durch esoterisch geprägte Dichter der Neuzeit wie W. B. Yeats und E. Pound runden die Deutung und das Verständnis der Chaldaeischen Orakel ab.