Sie kommen des Nachts
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Viac o knihe
Manolis Anagnostakis, geboren 1925 in Thessaloniki, gehört, auch durch die Vertonung seiner Werke z. B. durch Mikis Theodorakis, zu den bekanntesten griechischen Lyrikern. Seine Gedichte, die zunächst viele balladeske Elemente aufwiesen, tendierten im Laufe der Zeit zu knapperen Formen. Sie entstanden zwischen 1941 und 1971. Es folgten Bände mit Aphorismen und Kurzprosa. Aufgrund seines frühen politischen Engagements auf Seiten der – im griechischen Bürgerkrieg unterlegenen – Linken wird Anagnostakis’ Werk meistens der sogenannten »Lyrik der Niederlage« zugerechnet. Tatsächlich reflektieren seine Gedichte den Verlust humanistischer Ideale und zeugen von einer tiefen Desillusionierung. Die Klarheit des politischen Befunds, der aus ihnen spricht, lädt dabei zu Vergleichen mit Verfahren aus Anagnostakis’ beruflicher Praxis als Radiologe ein. Dennoch bleibt seine Sprache immer sinnlich, die Darstellung des lyrischen Subjekts äußerst sensibel und historisch bzw. zeitgeschichtlich genau grundiert. Nicht nur hier zeigt sich auch eine Wahlverwandtschaft zu Konstantinos Kavafis. Anagnostakis starb 2005 in Athen.