Gewinnrealisierung bei langfristiger Auftragsfertigung
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Viac o knihe
Die Gewinnrealisierung bei langfristiger Auftragsfertigung ist seit jeher ein national und international viel diskutiertes und umstrittenes Thema in der Bilanzierung. Langfristige Auftragsfertigung stellt in einigen Branchen die wesentliche Fertigungsform dar. Für Unternehmen in diesen Branchen geht es dabei schnell um Millionenbeträge und damit um den wirtschaftlichen Fortbestand. Dennoch lässt sich mehrjährige Fertigung nicht reibungslos in dem an einjährigen Wirtschaftsperioden orientierten HGB-Jahresabschluss darstellen. Stattdessen sind die fundamentalen Ziele der Rechnungslegung - Information und Kapitalerhaltung - gegeneinander abzuwägen. Das maßgebliche Realisationsprinzip setzt lediglich Grenzen, ohne einen konkreten Zeitpunkt der Gewinnrealisierung vorzuschreiben. Mit der Zeit haben sich daraus unterschiedliche Konkretisierungen des Realisationsprinzips in Fällen langfristiger Fertigungsaufträge herausgebildet. Zu deren Strukturierung wird in diesem Buch zunächst ein Maßstab für die Gewinnrealisierung bei langfristiger Auftragsfertigung aus dem Zielsystem der HGB-Bilanzierung abgeleitet. Ausführlich werden die Charakteristika dieser Fertigungsform dargestellt. Sie begründen eine besondere Methode der Gewinnrealisierung bei mehrjähriger Auftragsfertigung. In der Literatur bereits diskutierte Lösungsansätze werden anschließend strukturiert nebeneinander gestellt und anhand einzelner Kriterien gegeneinander abgewogen. Zusätzlich werden bei den einzelnen Methoden der Gewinnrealisierung bei langfristiger Auftragsfertigung deren Einfluss auf die steuerbilanzielle Gewinnermittlung beleuchtet. Im Ergebnis wird hieraus ein neuer Ansatz zur Gewinnrealisierung bei langfristiger Auftragsfertigung abgeleitet, der es ermöglicht, die Ziele der handelsbilanziellen Rechnungslegung unter gleichzeitiger Beachtung des steuerbilanziellen Ziels der Ermittlung des steuerbaren Periodengewinns zu erfüllen. So werden nicht nur bestehende und berechtigte Informationserfordernisse befriedigt, sondern zugleich das Vermögen des Unternehmens vor bestandsgefährdenden Eingriffen durch die Eigentümer oder den Fiskus bewahrt.