Die Abbildung von Wachstum in der Unternehmensbewertung
Autori
Viac o knihe
Ausgehend von der Konzeption dominierender Bewertungsverfahren, bestimmt sich der Wert eines Unternehmens grundsätzlich durch Kapitalisierung künftiger finanzieller Überschüsse als Zukunftserfolgswert. Infolge der Unsicherheit künftiger Entwicklungen ergibt sich bei einer solchen prospektiven Betrachtung zwangsläufig ein Horizont, jenseits dessen sich künftige finanzielle Überschüsse nur anhand pauschaler Prämissen quantifizieren lassen. Das so skizzierte Prognoseproblem zeigt sich gerade in einem Szenario wachsender finanzieller Überschüsse. Diese werden bislang durch einen weitgehend aggregierten und ermessensbehafteten Abschlag vom Kapitalisierungszinssatz erfasst. Angesichts des bewertungsimmanenten Spannungsverhältnisses zwischen theoretischer Fundierung und Komplexitätsreduktion erscheint diese finanzmathematische Vereinfachung zwar vertretbar. Indes stellt IDW S 1 als maßgeblicher Standard im deutschen Bewertungsumfeld in Abhängigkeit von Bewertungsanlass und Funktion des Bewertenden besondere Anforderungen an die Objektivierung und Transparenz der Bewertung. Dieses Objektivierungs- und Transparenzerfordernis nimmt der Verfasser zum Anlass, den in IDW S 1 kodifizierten Status quo der Berücksichtigung wachsender finanzieller Überschüsse kritisch zu analysieren. Daran anknüpfend, konkretisiert er im Zuge einer differenzierten Betrachtung der einzelnen Wachstumskomponenten einen alternativen modelltheoretischen Ansatz zur Abbildung von Wachstum. Zum Zweck einer (markt-)objektivierten und methodisch normierten Bestimmung wachstumsrelevanter Parameter leitet der Verfasser aufbauend auf empirischen Befunden konkrete Referenzmaßstäbe und -zeiträume als operable Handlungsvorgaben zur objektivierten Abbildung von Wachstum im Bewertungskalkül ab. Darüber hinaus entwickelt er einen Katalog idealtypisch empfohlener Angabepflichten zur transparenten Abbildung von Wachstum im Bewertungsgutachten.