Weg von der Armut durch soziokulturelle Integration

'Der Mensch lebt nicht vom Brot allein', er ist ein soziales, ein kulturelles Wesen. Deshalb auch lässt sich 'Armut' nicht auf die materielle Dimension reduzieren. Ein Mensch, der einsam leben muss, der ausgegrenzt wird, verarmt soziokulturell. Es muss dann seine Existenz, auch wenn es am Matereiellen nicht fehlt, zunächst soziokulturell gesichert werden. Ein Mensch muss an der Gesellschaft teilhaben können - durch Bildung, Kultur, durch den Einbezug in zivilgesellschaftliche Organisationen, Familie und Politik. Ist dies erreicht, so ergeben sich für ihn mehr Möglichkeiten, diese Existenz auch materiell zu sichern - er wird weniger schnell in finanzielle Abhängigkeit geraten und weniger lang abhängig bleiben. Das wiederum bedeutet für die Gesellschaft finanzielle Erleichterung; es sichert ausserdem die Menschrechte und fördert die persönliche Entfaltung. Was die Bemessung und Bekämpfung materieller Armut angeht, so hält die Forschung bereits viele Antworten bereit. Thema dieser Studie ist nun die Frage, wie auch die soziokulturelle Armut besser verstanden, erfasst und bekämpft werden kann. 'Interessant sind die Ausführungen, weil sie die praktische Rechtsentwicklung der 90er Jahre aufzeigen, und ein vernetzter Integrationsansatz, der zum Denken anregt.'