Die Moralphilosophie John Stuart Mills
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Der Utilitarismus hat sich in der englischsprachigen Welt zu einem differenzierten Instrument der empirisch-rationalen Normenbegründung und Gesellschaftsreform entwickelt. Ihr eigentlicher Begründer ist J. Bentham (1748-1832). Obwohl er vom „orthodoxen“ Utilitarismus Benthams in verschiedenen Punkten abweicht, übernimmt J. S. Mill (1806-1873) das Nützlichkeitsprinzip als einziges Kriterium des sittlichen Handelns. Nach diesem ist jede Handlung sittlich erlaubt, deren Folgen für das Glück aller Betroffenen optimal ist. Mill unternimmt den Versuch, mit dem beklagenswerten Zustand der Moralphilosophie ein Ende zu machen und sie durch die Aufstellung des utilitaristischen Prinzips auf einer empirischen Basis, auf den Pfad der Wissenschaft zu führen. Es handelt sich beim Utilitarismus nicht um eine rein „akademische“ sondern um eine lebenspraktische Moralphilosophie. Diese Tatsache macht aus Mill eine bedeutende Figur, denn sein Anliegen war es, seine gesamte Philosophie in den Dienst der Menschheit zu stellen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Utilitarismus im englischsprachigen Raum die einflussreichste - und bis heute die am lebhaftesten diskutierte - ethische Theorie. Dies ist ein Zeichen für seine Attraktivität und seinen Erfolg. Als ethische Position versucht er, der Destruktivität der Moderne zu widerstehen.