Höfische Öffentlichkeit im frühmittelalterlichen China
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Viac o knihe
Die Zeit des frühen chinesischen Mittelalters (ca. 200-600 n. Chr.) gehört zu den am wenigsten erforschten Perioden der chinesischen Geschichte. Die verwirrende Fülle zumeist kurzlebiger Dynastien sowie die Tatsache, daß die gesamte nördliche Reichshälfte zu Beginn des 4. Jahrhunderts von nichtchinesischen Nomadenstämmen erobert worden war, haben dieser Zeit bislang ein Schattendasein innerhalb der sinologischen Diskussion beschert. Dabei waren insbesondere das 5. und 6. Jahrhundert eine Zeit der kulturellen Blüte im Süden des ehemaligen Reiches, wohin sich der chinesische Kaiserhof und zahlreiche Adlige nach dem Verlust des Nordens zurückgezogen hatten. Der von den Herrschern der Süddynastien geförderte Buddhismus stand im Zenit seines Einflusses auf Politik und Literatur, eines Einflusses, der auch über die Zeit des Mittelalters und über die Grenzen Chinas hinaus spürbar blieb. Das Zentrum des kulturellen Lebens im Süden bildeten die im späten 5. Jahrhundert entstehenden Adelssalons an den Höfen der Herrscher. Die Arbeit stellt den wichtigsten dieser adligen Zirkel, den Salon in der Westlichen Villa des Prinzen Xiao Ziliang, erstmals in seinem gesamten historischen Kontext vor.