Patriarchat durch konfuzianische Anstandsnormen
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Viac o knihe
Die vorliegende Arbeit versucht eine Annäherung an die koreanische Geschichte mittels des machttheoretischen Konzepts von Norbert Elias. Auf diesem Wege soll insbesondere der Entstehungs- und Veränderungsprozess der konfuzianisch-patriarchalischen Herrschaftsideologie in der Yi-Dynastie beleuchtet werden. Damit wird nicht nur der Versuch unternommen, einerseits die Haltbarkeit von Elias´ Ansatz in einer außereuropäischen Gesellschaft zu überprüfen, andererseits mit einem neuen Gesichtspunkt die Diskussion über die koreanische Geschichte selbst zu bereichern. Obwohl die Zivilisationstheorie von Norbert Elias in vielen europäischen Ländern stark aufgenommen wurde und sich in diesem Kontext eine kultursoziologische „Schule“ gebildet hat, ist das Problem des inneren Zusammenhangs von Norm und Macht nicht genügend beachtet und bearbeitet worden. Daher ist die vorliegende Arbeit zuerst darauf ausgerichtet, Elias´ Konzept im Hinblick auf dieses Thema systematisch zu rekonstruieren. Aufbauend auf den daraus gewonnenen Ergebnissen wird die Entwicklung der konfuzianischen Herrschafts- und Mentalitätsstruktur und ihrer sozialen Funktionen dargestellt.