"Meine Mutter versteht das nicht!"

Ausländische Mütter werden von der Schule vielfach als unsichtbar oder schweigend wahrgenommen. Sprachliche wie auch kulturelle Barrieren halten diese Frauen auf Distanz. Für die Kinder fallen sie als wichtige Stütze aus, sobald es um den schulischen Bericht geht. Das Kind pendelt allein zwischen Familie und Schule, was zu Schulversagen führen kann. Die Schule braucht also die ausländischen Mütter als Erziehungspartnerinnen. Wie kann sie die Initiative ergreifen und im Rahmen von herkömmlicher individueller Elternarbeit, v. a. aber auch in kollektiven Formen auf diese Frauen zugehen? Gefragt sind Informations- und Bildungsvermittlung mit dem Ziel, Dialog und Konfliktbewältigung auf Erwachsenenebene zu verlagern. Die Suche nach neuen lokalen und situationsbezogenen Zugängen zu den Müttern soll intensiviert werden. Dabei soll Kooperation mit Partnern aus verschiedenen Sparten des öffentlichen Lebens gesucht werden. Gelingt es, die Mütter auf den Integrationsweg mitzunehmen, so entsteht für das Kind in der Verbindung von Familie und Schule ein Mesosystem mit einem beachtlichen entwicklungsfördernden Potential. Die Publikation zeigt aus systemischer Sicht die Notwendigkeit einer spezifischen Mütterarbeit innerhalb des Auftrags der Volksschule. Sie beleuchtet praktische Ansatzpunkte und enthält ein Projektbeispiel.