Transformationsprozesse im Krankenhaus

Nicht erst seit Inkrafttreten des Gesundheitsstrukturgesetzes 1993 befindet sich die Krankenhauslandschaft in Deutschland in einem tiefgreifenden Umbruch. Das soziale Beziehungsgefüge der Berufsgruppen im Krankenhaus verändert sich, Besitzstände werden neu verteilt, Machtverhältnisse ändern sich ebenso wie wirtschaftliche und rechtliche Prämissen. Der Ausgang der Transformationsprozesse, die durch das GSG ausgelöst oder verstärkt wurden, ist jedoch noch offen und in erster Linie von den Führungs- und Managementstrukturen im Krankenhaus abhängig. An den Führungskräften liegt es, die notwendigen Anpassungs- und Motivationsleistungen zu bewältigen. Ihrer Sicht des Wandels ist die vorliegende Arbeit gewidmet. Vor dem Hintergrund einer Analyse der Rahmenbedingungen für Krankenhausmanagement sowie der aktuellen Reformbestrebungen konnte anhand einer qualitativen Fallstudie in drei Krankenhäusern untersucht werden, inwieweit die Führungs- und Organisationsstrukturen und -kulturen von Krankenhäusern geeignet sind, die sich ändernden inneren und äußeren Rahmenbedingungen zu verarbeiten. Dabei wird ein Einblick in die vielschichtige Lebenswelt Krankenhaus vermittelt und der Leser in die Lage versetzt, sich ein authentisches Bild vom Denken und Handeln der vom Wandel direkt und indirekt betroffenen Krankenhausführungskräfte zu machen. Organisationale und individuelle Bedingungen für die Bewältigung der Transformationsprozesse im Krankenhauswesen werden aufgezeigt und die Voraussetzungen ergründet, die den notwendigen Organisationsentwicklungsprozeß von Krankenhäusern unterstützen oder hemmen können. Das interdisziplinär angelegte Buch wendet sich an Betriebswirte, Psychologen und Soziologen, bietet aber auch Krankenhausführungkräften konkrete Hilfestellung für die Praxis.