Gitti Schneider - dass der Himmel über mir sich kläre
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Viac o knihe
Bei jedem Lufthauch bewegen sich die zarten, fragilen Papierbahnen: Bemalt und eingeölt, durchscheinend und zerknittert, mit Rissen, die collageartig wieder kaschiert wurden. Den zehn Meter langen Fahnen aus japanischem Maulbeerbaumpapier verlieh die Künstlerin Gitti Schneider durch die Bearbeitung körperhafte Formen. Ausgangspunkt und Intention dieser Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Biografie, mit Erinnerungen an Vorfahren und deren Geschichten. Als Gitti Schneider 2012 in ihr Atelier in einem Hinterhof der Innsbrucker Pradlerstraße übersiedelte, traf sie unverhofft auf einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte: Ihr Urgroßvater Josef Gottsmann (1870-1914) war als Geschäftsführer einer Großbäckerei in Triest nach Innsbruck geholt worden, um in dem Gebäude in der Pradlerstraße die Erste Tiroler Arbeiterbäckerei (ETAB) aufzubauen. Tagebücher, Fotografien und Briefe verweben sich in Schneiders Arbeiten mit Erzählungen und Vermutungen. Der Katalog zur Ausstellung im Kreuzgang des Tiroler Volkskunstmuseums führt zu Fragen nach der eigenen Herkunft.