Die minimalinvasive Laseranwendung am Periost des Hüftgelenks beim Schwein
Autori
Viac o knihe
„Die minimalinvasive Laseranwendung am Periost des Hüftgelenks beim Schwein: pathologische und histologische Auswirkungen“ Die Hüftgelenkdenervation beschreibt einen offen-chirurgischen Eingriff, wobei durch Kürettage des Periostes die periostalen Nervenfasern des Hüftgelenks zerstört werden (periphere Neurektomie) und so die Schmerzweiterleitung unterbrochen wird. Bisher veröffentlichte klinische Studien am Menschen beschreiben eine deutliche Verbesserung der Lahmheitssymptomatik infolge einer Schmerzreduktion. Als palliative Behandlungsmöglichkeit gewinnt dieser Eingriff insbesondere bei älteren Patienten mit Kontraindikationen für einen kompletten Hüftgelenksersatz, jedoch auch aus ökonomischen Gründen an Bedeutung. Unberücksichtigt bleibt bisher jedoch die Belastung des Patienten durch die stumpfe Präparation des Gewebes. Daher steht bei dieser experimentellen Stuie am Schwein die Evaluation einer minimalinvasiven Laseranwendung am Periost des Hüftgelenks im Vordergrund und deren Auswirkungen am umliegenden Gewebe in Abhängigkeit von Laserleistung und Punktionshäufigkeit. Die hier vorliegende experimentelle Studie wurde an 27 Schweinen durchgeführt. Es erfolgte unter Allgemeinanästhesie eine perkutane laserchirurgische Punktion des Periostes in Seitenlage, minimalinvasiv mittels einer Kanüle zum Hüftgelenk. Nach fluoroskopischer Kontrolle wurde eine Diodenlaserfaser von 200 µm zur Denervierung der periostal verlaufenden Nervenfasern vorgeschoben und das Periost mit 1,5; 4 und 6,5 Watt für 10 Sekunden (cw) laserchirurgisch behandelt. Anschließend wurde das Periost und das umliegende Gewebe pathohistologisch untersucht. Alle Untersuchungen wurden abhängig von Laserleistung und Punktionshäufigkeit statistisch validiert. Der betroffene Knochen wurde bezugnehmend auf alle aufgefundenen Laserdefekte qualitativ und quantitativ bewertet. Quantitativ beurteilt wurden Defektumfang, Defektfläche und Defektvolumen sowie Defekttiefe und Periostdefektdurchmesser. Dabei wurde gezeigt, dass alle Parameter hoch signifikant von der Laserleistung abhängig sind. Paarvergleiche zwischen 4 und 6,5 Watt zeigten nur eine schwache oder keine Signifikanz. Lediglich der Periostdefektdurchmesser zeigte keine Abhängigkeit zur Laserstärke. Die qualitative Auswertung des Knochens zeigte, dass die Defekttiefe am Knochen abhängig ist von der verwendeten Wattstärke. Es wurden trichterähnliche Defekte vorgefunden, mit einer in die Tiefe ziehenden kegelförmigen Spitze. Berücksichtigt werden muss eine deutliche häufigere Beteiligung der tiefen Substantia spongiosa bei der Verwendung von 6,5 Watt. Bezugnehmend auf alle Messergebnisse kann eine zukünftige Anwendung von 4 Watt propagiert werden. Das umliegende Gewebe wird auf Blutungs-, Entzündungs- und Degenerationsanzeichen abhängig von Laserleistung und Punktionshäufigkeit untersucht, ebenso der N. ischiadicus und N. obturatorius. Die Auswertung zeigte keinen signifikanten Einfluss der Laserleistung und der Punktionshäufigkeit auf Blutungs-, Entzündungs- und Degenerationsanzeichen an der Haut, der Muskulatur und dem N. ischiadicus sowie dem N. obturatorius. Einzig auffällig war eine schwache Signifikanz der Anzahl der Punktionen korrelierend zum Entzündungsgrad am N. obturatorius. Zusammenfassend kann diese Studie bestätigen, dass keine pathohistologischen Merkmale vorliegen, die eine Durchführung der minimalinvasiven laserchirurgischen Denervation ausschließen. Weitere Studien zur Evaluation der klinischen Relevanz sind nötig.