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Linguistische Beschreibung des Kolbila

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Die vorliegende Arbeit ist die erste wissenschaftliche Monographie über das Kolbila, das dem Samba-Duru-Zweig des Zentral-Adamawa angehört. Das Kolbila wird von etwa 2.000 L1-Sprecherinnen und Sprechern in mehreren überwiegend sehr kleinen Gemeinschaften in weiten Teilen der Region du Nord bis in die Region du Adamaua Kameruns gesprochen. Ziel der Arbeit ist es, die Sprache in ihrer Komplexität und Individualität zu erfassen und zu beschreiben. Grundsätzlich wird – neben anderen sprachtypologisch-funktionalen Theorien – der Ansatz der „Radical Construction Grammar“ nach Croft (2001) zugrundegelegt, bei dem semantische Funktionen über die Konstruktionen, in denen sie Verwendung finden, bestimmt werden. Dazu wird ein Analysemodell gewählt, dass sich von der klassischen linguistischen Einteilung in Phonologie, Morphologie und Syntax abwendet und versucht, die Schnittmengen der verschiedenen linguistischen Analyseebenen zu vereinigen. Das Phonemsystem inklusive Suprasegmentalia wie Ton und Nasalität wird erfasst und im Überblick dargestellt. Auf der empirischen Grundlage monologischer Texte werden die linguistischen Einheiten gewonnen und nach Status und Funktionsumfang beschrieben. Besonderer Fokus liegt allerdings auf der Analyse der Wortarten nach ihrer semanto-syntaktischen Spezifität. Die Wortarten werden nach formalen und funktionalen Gesichtspunkten untersucht und anhand charakteristischer Konstruktionen, innerhalb derer sie verwendet werden, analysiert. Die linguistischen Einheiten werden, wenn signifikante Ähnlichkeiten feststellbar sind, mit benachbarten Adamawasprachen in Beziehung gesetzt und insgesamt auf die der Sprachfamilie typischen Eigenschaften hin untersucht. Ein typisches Merkmal des Kolbila betrifft die Variabilität der Konstituentenabfolge. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil es zurückführt zu der Frage nach der internen Struktur der Adamawasprachen generell, da nur ein Teil dieser Sprachen ähnliche Variabilität bezüglich der Konstituentenabfolge aufweisen und so über dieses Merkmal engere Verwandtschaftsbeziehungen ausgearbeitet werden können. Weiterführend können aus diesen Ergebnissen allgemeine Aussagen zur Entwicklung von OV Basiskonstituentenabfolgen in den Niger-Kongo-Sprachen (z. B. Mandesprachen) im Allgemeinen hergeleitet werden. Die Analyse der Sprache unter soziolinguistischen Gesichtspunkten ergibt, dass es sich um eine bedrohte Sprache handelt, für die ein Sprachtod prognostizierbar ist. Unter den nachstehenden Verweisen finden Sie weitere Werke zu Adamawa-Sprachen und -Kulturen sowie Sammelbandbeiträge zu diesen Sprachen: „A Grammar of Mambay – An Adamawa Language of Chad and Cameroon“, ISBN 978-3-89645-425-6. „Afrikanische Sprachen im Fokus – Linguistische Beiträge zum 19. Afrikanistentag, Mainz, 8.–10. April 2010“, ISBN 978-3-89645-196-5. „Dictionnaire mambay-français. Index français-mambay“, ISBN 978-3-89645-430-0. „Die Sprache der Fali in Nordkamerun – Eine funktionale Beschreibung“, ISBN 978-3-89645-561-1. „Historical Perspectives on Chamba Daka“, ISBN 978-3-927620-47-6. „Max Buchners Reise nach Zentralafrika 1878–1882“, ISBN 978-3-89645-160-6.

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2016

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