Entnazifizierung der Lehrerschaft in Ostfriesland

Nach dem totalen Zusammenbruch von staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Diktatur galt es für die Besatzungsmächte, ein Rechts-, Verwaltungs- und Gesellschaftssystem auf demokratischer Grundlage zu installieren und arbeits- und entwicklungsfähig auszustatten. Dazu konnten sie auf keine größere Anzahl an Personen zurückgreifen, die diese Notwendigkeit engagiert unterstützen konnte, weil sie durch entsprechende Kompetenzen und eine demokratische Grundeinstellungen dafür infrage gekommen wäre. Zu allumfassend und intensiv hatte das Gift der nationalsozialistischen Ideologie ihre Wirkung getan. Im Schulbereich konnten – entsprechend der notwendigen Aufgabe – zunächst nur wenige Personen in dieses Aufgabenfeld der Militärregierung einbezogen werden. Alle in der Schule tätigen Lehrerinnen und Lehrer mussten sich dem Prozess der Entnazifizierung stellen und sich bezüglich ihrer Aktivitäten zur nationalsozialistischen Zeit und Haltung in Bezug auf diese Vergangenheit überprüfen lassen. In der hiermit vorgelegten Veröffentlichung werden Prozesse der Entnazifizierung und ihre Wirkungen vorgestellt und wie für Lehrkräfte aus Ostfriesland die Entnazifizierung mit ihren Ergebnissen verlief.