"und was auf dem Sieb des Gedächtnisses bleibt, ist die geschminkte Lüge"
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Hans Henny Jahnns 1929 erschienener Roman „Perrudja“ gilt als eine der großen Erzählungen des 20. Jahrhunderts und zugleich als äußerst schwer zugängliches und daher nur wenig gelesenes Werk. Die vorliegende Untersuchung liefert einen Schlüssel zum Verständnis des Romans, indem sie die titelgebende Figur Perrudja als unzuverlässigen Erzähler des Romans und diesen damit als fingierte Autobiographie entlarvt. Eine fingierte Autobiographie ist zunächst keine ungewöhnliche Konzeption, besonders wird sie in diesem Fall dadurch, dass der Erzähler seine Identität mit dem Protagonisten verschleiert. Hierzu nutzt er verschiedene narrative Strategien und behauptet zudem, dass er einige zentrale Aspekte der Biographie nicht kenne. Die Untersuchung geht auf Spurensuche im Roman und wirft die Frage auf, warum das erzählende bzw. schreibende Ich die Erzählsituation in der gegebenen Weise gestaltet.