Am Scheideweg der Sprachen
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Viac o knihe
In der Konstellation polyglotter Schriftkörper, vielstelliger Ideogramme, faszinierender „Überseezungen“ bewegen sich die Erzählungen, Gedichte, Essays und Übersetzungen der in Japan geborenen Yoko Tawada. Diese wohl virtuoseste Vertreterin einer interkulturellen Poetik war im Oktober 2013 zu Gast an der Universität Bergamo, wo sie u. a. die Erzählung las, die diesen Sammelband eröffnet. Aus den Vorträgen, Lesungen und Gesprächen dort entwickelten sich die Beiträge, die aus amerikanischer, deutscher, italienischer und japanischer Perspektive einen neuen Horizont der Tawada-Forschung bestimmen. Anstelle einer monothematischen Sicht auf das vielfältige Werk der Dichterin beschäftigen sich diese Beiträge mit ihrer pluralistischen Poetik: dem Kommen und Gehen zwischen Ost und West, den Migrationen zwischen den Kulturen, der Relation von Mehrsprachigkeit und Übersetzung, dem Wechselgesang von Alterität und Phantastik, den Theorien von Transmedialität, „Exophonie“, „choreographischem Schreiben“, der eigenwilligen Sprach-Erotik, den Bezügen zu Paul Celan. Yoko Tawadas Texte werden gelesen als literarische Expeditionen zu Orten und Worten, die am Scheideweg der Sprachen entstehen.