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Flexible Detektion von Arzneimittelnebenwirkungen für die Versorgungsforschung

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Viac o knihe

Ein wesentliches Ziel der Versorgungsforschung besteht in der Evaluation der Wirksamkeit von Versorgungsprozessen unter Alltagsbedingungen. Arzneimittel sind eines der wichtigsten Instrumente der medizinischen Versorgung und stellen die Versorgungsforschung in diesem Zusammenhang vor eine große Herausforderung: Jedes Medikament kann Nebenwirkungen auslösen, die mitunter erst nach Markteintritt und langjähriger Einnahme auf breiter Basis durch z. B. multimorbide Patienten feststellbar sind. Neben der zusätzlichen Belastung für die Patienten entstehen hierdurch hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Oftmals wird ein Zusammenhang zwischen Medikament und Nebenwirkung im Versorgungsprozess übersehen, sodass die tatsächlichen Kosten infolge von Fehldiagnosen und falschen Folgebehandlungen weitaus höher sein können. Aus informationstechnischer Perspektive ist die Tendenz zu beobachten, dass Medikatio-nen, Diagnosen und weitere Behandlungsdaten zunehmend digital in einer elektronischen Patientenakte (EPA) erfasst werden. Die Datenqualität in der EPA ist abhängig von ihrem Einsatzzweck. Die Spannweite reicht von administrativen Abrechnungsdaten bis hin zu vollständigen, lebenslangen Krankheitsverläufen, was derzeit in den meisten Ländern lediglich als eine Vision diskutiert wird. Ungeachtet dessen verbirgt sich ein Potenzial in den EPA, das bislang unzureichend ausgeschöpft wird: Durch eine aktive Überwachung und Analyse könnten medizinische Experten bei der Detektion von Nebenwirkungen proaktiv unterstützt werden. Hier eröffnet sich die Forschungsfrage, inwieweit EPA für eine Datenanalyse herangezogen werden können, um mögliche Nebenwirkungen zu detektieren und die Verdachtsfälle in geeigneter Form den Experten zu präsentieren, sodass angemessene Schlussfolgerungen gezogen werden können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird in dieser Arbeit mit FlexDAWN (Flexible Detektion von Arzneimittelnebenwirkungen) eine prototypische Implementierung eines Entscheidungsunterstützungssystems sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor im Kontext eines europäischen Forschungsprojekts evaluiert. Gegenüber bestehenden Ansätzen zur Nebenwirkungsdetektion wird zwischen bereits bekannten und unbekannten Nebenwirkungen differenziert. Alle Detektionsmethoden in FlexDAWN können hinsichtlich zahlreicher Parameter konfiguriert und somit an unterschiedliche klinische Umgebungen individuell angepasst werden. Die Präsentation der Verdachtsfälle wird durch eine Web-Anwendung realisiert, die auf mobilen Endgeräten z. B. auch während einer ärztlichen Visite im Krankenhaus eingesetzt werden könnte.

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2016

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