Steigerthal - Villa Stegerdal - Stey͏̈erthal
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Steigerthal. Der kleine Ort östlich von Nordhausen lädt vom 30. Juni bis 7. Juli zu einer Festwoche zur Feier des 725. Jubiläums ein, bei dem viele Attraktionen geboten werden. Eine Überraschung ist jedoch eine ganz besondere. Denn zu Beginn der Festwoche sollen die Chroniken von Steigerthal, geschrieben von der Dorfbewohnerin Dorothea Heckel, vorgestellt werden. Das ist für den ganzen Ort ein großes Ereignis, denn bis dato gab es kein zusammenhängendes Werk über die Geschichte und Entwicklung des Dorfes. Dies hat sich die Rentnerin Dorothea Heckel zur Lebensaufgabe gemacht. Schon 1969 begann sie, an der Dorfchronik zu arbeiten. Darauf gebracht hatte sie ihr Vormieter, als sie 1965 nach Steigerthal zog. Er gab ihr eine Schulchronik des Dorfes, geschrieben in der alten Schrift Sütterlin. Diese übertrug Dorothea Heckel und fand so den Weg in die Geschichte von Steigerthal. Bei ihren Recherchen fand sie weitere Chroniken, die aber nicht die ganze Entwicklung enthielten. Immer fehlte ein Teil, und so fing sie an, alle Informationen über das Dorf zusammenzufassen, um die erste vollständige Chronik zu entwerfen. Bis heute hat sie sechs Jahre lang intensiv daran geschrieben. Die restlichen Jahre nutzte sie für ihren Job als Lehrerin, ihr Privatleben, und natürlich zum Sammeln aller möglichen Auskünfte über ihre Heimat. Dabei befragte sie Zeitzeugen und durchforstete Archive; nicht nur in Nordhausen und Umgebung. Ihr Weg führte sie sogar ins Staatsarchiv von Wolfenbüttel. Das Buch beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung von Steigerthal. Weiter finden wir die Entwicklung einzelner Gebäude wie der Festhalle oder der Schule. Auch Dorffeste, Sitten und Bräuche werden beschrieben. „Mich fasziniert , wie die Leute hier das Leben anpacken. Die Gebäude wurden von den Bewohnern selbst errichtet, wobei sie immense Kreativität zeigten. Das beeindruckt mich sehr“, erzählt die ehemalige Lehrerin. Oft hat sie im Dorf einige Zeilen des Buches vorgetragen, was bei den älteren Bewohnern großen Anklang fand „Es ist mir wichtig, etwas Bleibendes für das Dorf zu hinterlassen. Und ist es immer schön für einen Ort, wenn er seine Geschichte überreicht bekommt“, erklärt Heckel ihre Ziele, „Es war zwar viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht.“ Sie weiß, dass die Chronik nicht vollständig werden kann. Viele Informationen lassen sich nicht mehr auffinden. Trotzdem hat sie eine großartige Leistung mit ihrem Werk vollbracht. Das zeigt sich auch bei den Vorbestellungen; knapp 100 Bücher sind bereits bestellt worden. Und dabei erscheint das Buch, dessen Grußwort Nordhausens Oberbürgermeister Klaus Zeh verfasst hat, erst in ein paar Tagen. Wie viel Herzblut in den Chroniken steckt, merkt man Dorothea Heckel an, wenn sie von der Geschichte des Ortes spricht, wobei sie jede Jahreszahl genau im Kopf hat und Geschehnisse bis ins kleinste Detail erzählen kann.