Förderung von Handlungswissen in virtuellen Lernumgebungen
Autori
Viac o knihe
Erfolgreiches Handeln in beruflichen Problemkontexten erfordert ein Wissen, das über rein theoretische Inhalte hinausgeht. Um in der Praxis konkrete Problemstellungen bearbeiten zu können, bedarf es vielmehr eines Handlungswissens, das in Form von kognitiven Handlungsschemata repräsentiert ist. Gemäß den Annahmen der Expertiseforschung ist für den Erwerb solcher Handlungsschemata die reflektierte Auseinandersetzung mit konkreten Situationen und Anforderungen in der spezifischen Domäne erforderlich. Praktisch würde dies bedeuten, dass Lernende regelmäßig und kontinuierlich im jeweiligen Berufsumfeld tätig sein müssten. Im Rahmen universitärer Lehre ließe sich dies jedoch nur unter einem erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand bewerkstelligen. Der Autor setzt sich mit dieser Frage auseinander und präsentiert dazu eine umfangreiche, experimentelle Feldstudie. Darin untersucht er, inwieweit sich der Erwerb von Handlungswissen in einem universitären Online-Seminar durch spezifische instruktionale Elemente fördern lässt. Als wesentlicher Bezugspunkt des instruktionalen Ansatzes dient dabei das Konzept der ausgearbeiteten Lösungsbeispiele in einer explizit prozessorientierten Variante. Im Kern handelt es sich um den Einsatz kognitiver Modellierung theoriebasierter und zugleich praxisnaher Handlungsaufgaben, auf dem Hintergrund videobasierter beispielhafter Problemsituationen. Die Ergebnisse weisen kognitive Modellierung als eine wirkungsvolle, jedoch motivational durchaus anspruchsvolle, instruktionale Maßnahme aus.