Die alten Bauernhöfe in Kapellen, Hamb und im Achterhoek

Auszug1 Vorwort Geschichtsbücher richten sich normalerweise an Menschen, die ihren Blick in die Vergangenheit wenden, es gibt aber auch Geschichtsbücher, die für die Zukunft geschrieben werden. Dieses Buch zählt dazu, denn all die hier versammelten Fotos und zusammengetragenen historischen Informationen wird es in zwanzig oder weniger Jahren nicht mehr geben. Was von Generation zu Generation auf den Höfen in Kapellen, im Winnekendonker Achterhoek und im zu Sonsbeck gehörenden Hamb gesammelt, behütet oder einfach nur verwahrt wurde, zählt insbesondere auf den aufgegebenen Bauernhöfen – teils aus Unkenntnis oder gar Desinteresse – zum Altpapier und wurde oft einfach weggeworfen. Dabei stammen die meisten der rund 240 hier behandelten Höfe mindestens aus dem 14. Jahrhundert, einige sind noch älter. Bei zahlreichen Höfen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt erstmals genannt werden, kann man annehmen, dass auch sie älter sind, es fehlen oft einfach nur die Beweise, womit die aus verschiedenen Zeiten stammenden Quellen verbunden werden können. Wenn alle Papiere, die es jemals auf den Höfen gegeben hat, noch heute existieren würden, könnte man damit ein großes Archiv füllen, das so manchem Adelsarchiv in Nichts nachstehen würde! Obwohl die meisten Papiere also verloren gegangen sind, ist es doch erstaunlich, wie viel historisches Material sich noch in Privatbesitz, insbesondere aber in verschiedenen Archiven, insbesondere dem von Schloss Haag, zur Geschichte der Höfe erhalten hat. Über die anderen Archive informieren die Einführungen zu den einzelnen Kapiteln. In den folgenden Ausführungen geht es in erster Linie darum, die einzelnen Höfe mit ihren Eigentümern, Besitzern, Pächtern und Bewohnern vor dem Vergessen zu bewahren. Es geht weniger darum, von jedem Hof eine umfassende Geschichte vorzulegen, zumal dies nicht immer im gewünschten Umfang möglich wäre. Würde man beispielsweise auch den heutigen Bau bestand beschreiben und diesen mit entsprechenden Fotos illustrieren, und die nicht selten überlieferten historischen Baunachrichten detailliert darstellen, würde dies den Rahmen eines jeden Buches sprengen. Diese reizvolle Aufgabe, die Friedrich Gorissen bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert für den Stecklings und Benthumshof im Achterhoek (s. S. 201 und S. 207) mustergültig vorgeführt hat, muss späteren Forschungen vorbehalten bleiben. Die in den Anmerkungen zusammengestellten Quellen mögen dazu eine Anregung bieten. Es ist uns eine angenehme Pflicht, allen Besitzern auf den Höfen für die Überlassung ihrer Archivalien und den historischen Fotos zu danken, die es erst ermöglichten, dass das vorliegende Buch überhaupt geschrieben werden konnte. Weiterhin danken wir den Damen und Herren in den öffentlichen Archiven für ihre wohlwollende Unterstützung, sowie insbesondere Herrn Rien van den Brand für geleistete Hilfe. Wir freuen uns, dass die Kapellener Heimatfreunde sowie Mespilvs, die Gesellschaft zur Förderung des Stadtarchivs Geldern, das Buch in ihre Schriftenreihen aufgenommen haben. Ohne die freundliche und großzügige Unterstützung der Sparkasse Krefeld, Geschäftsstelle Kapellen, der Stiftung der Volksbank an der Niers, und insbesondere die der Eheleute Dr. Paul Bösken-Diebels und Adele und Gerd Peters, bei denen wir uns herzlich bedanken, hätte dieses Buch in der vorliegenden Form nicht erscheinen können. Udo Oerding Stefan Frankewitz