Jökulsárlón

Jökulsárlón Der Gletschersee südlich des Vatnajökull, des größten Gletschers Europas, ist ein einzigartiger Ort auf Erden. Ständig treiben neue bis zu 15m hohe Eisberge auf den See hinaus, indem sich zutrauliche Seehunde ihr Revier mit den Amphibienfahrzeugen der Touristen teilen. Küstenseitig stürzt der See über einen natürlichen Überlauf in den ca. 150 m langen Gletscherfluss. Die großen Raubmöwen Skua fliegen darüber kreischend ihre aggressiven Manöver gegen jedes Lebewesen. Die reißende Strömung trägt die Eisberge zum Meer. Wie bizarre Tiere, Wesen aus einer fremden Welt, treiben sie hinaus oder werden zurück auf den schwarzen Lavastrand gespült. Das Meer drückt das Salzwasser in den See und verhindert so, dass sich eine geschlossene Eisdecke bildet. Die Brandung nagt an der Küste und verkürzt den Gletscherfluss Jahr für Jahr. Im Kontakt von Gletscher- See- Fluss-Meer werden See und Fluss bald verschwunden sein. Wir sind Augenzeugen einer Metamorphose. Das Element Wasser formt die Erde. Jeder Vulkanausbruch unter dem Vatnajökull befeuert diesen Prozess durch zunehmende Gletscherschmelze. Die Brücke der Ringstraße, der einzigen südlichen Landverbindung zwischen West- und Ostisland, die den Gletscherfluss überspannt, wirkt fragil und hat den Naturgewalten wenig entgegenzusetzen. Angesichts der Vielfalt kristalliner Formen in fein differenzierten Blau-Weiß-Tönen geädert mit Schichten schwarzer Asche Jahrtausende alter Vulkaneruptionen stellt sich ein Gefühl der Surrealität ein. An bedeckten Tagen bewegen wir uns durch eine monochrome Welt völlig ungewohnter Seherlebnisse. Die Grenzen Himmel-Land-Wasser, Farben und Formen lösen sich auf und nehmen unsere Phantasie mit auf eine Reise, die wir durch unsere Fotos mit anderen teilen wollen.