Dor Guez, Al-Lydd
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Dor Guez ist ein in Jaffa/Israel lebender Foto- und Videokünstler, der den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Themen wie kulturelle Vielfalt und ethnische Identität legt. Im Rahmen seiner künstlerischen Tätigkeit untersucht er die komplexen und vielfältigen Gegebenheiten bzw. fordert die Grenzen und herrschenden Gegensätze von Ost und West, Juden und Arabern, Religion und Säkularismus, israelischer und palästinensischer Identität heraus. Der Katalog begleitet die Al-Lydd-Ausstellung in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin, die einen Überblick über Guez’ neueste Arbeiten zeigt. Sie verfolgt die Geschichte des christlich-arabischen Familienzweigs des Künstlers über drei Generationen und stellt kulturelle, religiöse, ethnische und historische Verknüpfungen dar. Die Ausstellung erzählt mit Fotografien, Scans, Videos und Animationen aus dem Leben der Monayer-Familie, deren Vergangenheit eng mit der Historie ihrer Heimatstadt Lod verbunden ist. 1948 wurde das palästinensische Lod („Al-Lydd“ in Arabisch) von der Hagana besetzt, einer jüdischen paramilitärischen Untergrundorganisation, die später den Kern der israelischen Armee bildete. Als Resultat des Krieges sind damals 95% der Einwohner der Stadt vertrieben worden. Guez gelingt es, dieses heikle politische Thema lediglich anhand verschiedener Kurzgeschichten genau aufzuzeigen. Die Publikation möchte den christlichen Arabern, die sowohl eine ethnische als auch eine religiös-ethnische Minderheit unter den muslimischen Arabern darstellen, eine Stimme leihen und dabei die Gültigkeit verbreiteter Gepflogenheiten im lokalen öffentlichen Diskurs hinsichtlich privaten, persönlichen und menschlichen Themen hinterfragen. Mit Beiträgen von Ariella Azoulay und Felix Ensslin sowie einem Gespräch zwischen Dor Guez und Susanne Pfeffer