"Einer nur ist Herr im Reiche"
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Viac o knihe
Seine zahlreichen Reden waren ein zentrales Merkmal des sogenannten »persönlichen Regiments« Kaiser Wilhelms II. Sie werden hier in ihrer Entstehung, Intention und öffentlichen Wahrnehmung umfassend analysiert. Die rhetorische Dauerpräsenz des Kaisers war ein neuartiges Phänomen, das von den Zeitgenossen kontrovers aufgenommen wurde. Wilhelm II. verfolgte damit bewusst das Ziel, die deutsche Monarchie auf das beginnende Massenzeitalter zuzuschneiden. Diese Versuche scheiterten jedoch nicht zuletzt an der Unfähigkeit des Kaisers, die politischen Wirkungen seiner Worte einzuschätzen. Rhetorische Fehlleistungen und daraus entstehende Skandale waren daher an der Tagesordnung. Die politische Reichsleitung fürchtete die Eigenmächtigkeiten des Kaisers und versuchte, die kaiserliche Äußerungen in die gewünschte Richtung zu lenken. Die häufig spontanen Kaiserreden unterhöhlten langfristig die Legitimität des Wilhelminischen Kaisertums.