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Erster Eindruck aus zweiter Hand

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Die Studie „Erster Eindruck aus zweiter Hand“ von Sascha Postner skizziert zunächst die realen und virtuellen infrastrukturellen Bedingungen der virtuelle Realität von Second Life und führt dadurch ein in diese dreidimensionale Online-Welt, ihre Möglichkeiten und Grenzen. In der folgenden Auseinandersetzung mit dem Begriff des sozio-perzeptiven Kontaktes wird dann grundlegend das Verhältnis von Wahrnehmung und Kommunikation thematisiert, wodurch eine heuristischen Differenzierung dreier Funktionskategorien sozioperzeptiver Aktivitäten abgeleitet wird: Grenzfunktionalität, Binnenstrukturierung und soziale Eindrucksbildung. Angeleitet durch diese theoretischen Grundlagen unternimmt der Autor eine erneute, nun aber selektive Beschreibung und Bestandsaufnahme der technischen Möglichkeiten von Second Life einerseits und der bevorzugten Formen der Ingebrauchnahme dieser Möglichkeiten andererseits. Die drei Funktionalitäten des sozio-perzeptiven Kontaktes werden dabei jeweils anhand von Beispielen veranschaulicht und erläutert. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse widmet sich das Buch der Frage, ob Kommunikation im virtuellen Raum im Vergleich zur Vis-à-vis-Kommunikation als defizitär zu bezeichnen ist, oder die kompensatorischen Fähigkeiten der Nutzer die Interaktion dominieren. In der Prüfung, ob und inwiefern die in virtuellen Welten wie Second Life, World of Warcraft oder Habbo Hotel vorgefundenen Möglichkeiten und Phänomene in den Rahmen der beiden konträren theoretischen Positionen der CvK-Forschung eingeordnet werden könnten, gelingt es darzulegen, dass keine dieser Positionen den festgestellten Phänomenen gerecht zu werden vermag. Von dieser Einsicht aus führt der Autor schließlich in verschiedenen Argumentationsschritten zu einer eigenen Position, wonach es sich bei der avatarbasierten Kommunikation um eine durchaus eigenständige Kommunikationsform handelt. Mit zahlreichen eigenen Ideen für Folgeuntersuchungen empirischer wie theoretischer Art, weist die Studie abschließend auf ihrem Gebiet einer Kommunikationswissenschaft weiterführende Wege, die jenseits der Vielfalt und Verschiedenartigkeit vorfindbarer Kommunikationsformen und -gattungen die strukturelle Einheitlichkeit kommunikativer Ereignisse unterstellt.

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2009

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