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Verkörperte Musik

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Die aus der kongenialen Zusammenarbeit von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss hervorgegangenen Opern haben längst einen fes- ten Platz im Repertoire der Opernhäuser und in der Gunst des Publi- kums erlangt. Worauf gründet sich dieser außerordentliche und nach- haltige Bühnenerfolg? Eine wesentliche Voraussetzung liegt in der szenischen Visualisierung der dramatischen Handlung. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht das szenisch-gestische Moment, welches bislang von der For- schung wenig beachtet wurde. Es zeigt sich, dass die Gebärde als Form körperlichen Ausdrucks sowohl die Entstehung des Librettotex- tes auch den Kompositionsprozess entscheidend beeinflusst. Im ersten Teil werden die dramaturgischen Ideen beider Autoren zum Ausdrucksphänomen der Gebärde vorgestellt. Einen aufschlussreichen Einblick in den von Strauss und Hofmannsthal angestrebte neuen Stil in der Bewegungsregie gewähren die Konflikte, die sich vor dem Hin- tergrund der damals verbreiteten Opernregiepraxis in der Vorberei- tungsphase der Dresdner Uraufführungen ergaben. Musikalische Ana- lysen zeigen im zweiten Teil auf, welche dramaturgischen Funktionen Gebärden einnehmen und welche Möglichkeiten der Vertonung Richard Strauss entwickelt. Die szenisch-gestische Prägung der Musik wirft die Frage auf, welche Konsequenzen das kompositorische Aufgreifen von Gebärden im Hinblick auf eine spätere theatralische Realisierung nach sich zieht. Nicht zuletzt können und sollen die gewonnenen Erkenntnisse Regisseuren und Dar- stellern konkrete Anregungen für die Umsetzung szenischer Anweisung- en vermitteln.

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2006

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