Poetik und Ästhetik des Augenblicks
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Fast 30 Jahre nach dem Tod von Ernst Bloch (1885-1977) nimmt sich die Autorin vor, das Denken eines der wichtigsten Autoren des vergangenen Jahrhunderts (dessen erstes Werk Geist der Utopie 1918 im Verlag Duncker und Humblot erschien) im Hinblick auf seine weitgehend vernachlässigten Poetizität und Ästhetik darzustellen. Sie geht dem „Geheimnis“ der Blochschen Sprache nach, rekonstruiert die Momente des „narrativen Denkens“, versucht sie als Poetik des Augenblicks zu identifizieren und auf dem Hintergrund von Blochs ästhetischen Grundgedanken und von anderen literaturwissenschaftlichen Augenblickskonzepten des 20. Jahrhunderts darzulegen. Das Hauptanliegen des Buches ist die werkimmanente Rekonstruktion der Probleme, Beschaffenheiten und Verfahrensweisen in Blochs literarischen Texten, wobei große Fragen der „Geisteswissenschaften“ unseres Zeitalters ins Licht treten: der Sinn der „ästhetischen Wende“ in der Erneuerung der Metaphysik als Einlösung des Problems der Zeitlichkeit, die poetisch-ästhetische Dimension der Frage „was der Mensch sei“ und die Koordinaten ihrer Beantwortung. Das Buch enthält einen Anhang mit unveröffentlichten oder verschollenen Texten von Ernst Bloch.