Zufriedenheit ausländische [ausländischer] Studierender an deutschen Hochschulen
Autori
Viac o knihe
Die Studie beschäftigt sich mit der Zufriedenheit ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen. Ausgehend vom Arbeitszufriedenheit-Modell von Bruggemann (1974) wurden qualitativ unterschiedliche Formen der Zufriedenheit auf ihren Determinanten und Funktionsweisen untersucht. Die Grundlage der Überlegungen ist Person-Environment-Fit Ansatz, der davon ausgeht, daß Personen- und Umweltvariablen nicht unabhängig voneinander menschliches Verhalten bestimmen, sondern daß bestimmte Personenvariablen nur in bestimmten Umwelten verhaltenswirksam werden und daher beide Einflußfaktoren interagieren. Es wurden zwei Fits unterschieden: Ein Fit zwischen persönlichen Erwartungen und Angeboten der Hochschulumgebung und ein weiterer zwischen individuellen Fähigkeiten und Anforderungen des Hochschulstudiums. Hohe Fits sollten Zufriedenheit fördern und mangelnde Fits sie verringern. Je nachdem wie auf einen Fit/Misfit reagiert wird, werden jedoch verschiedene Formen der Zufriedenheit resultieren. Es wurden relevante differentiellpsychologische Variablen miterfaßt, die für den unterschiedlichen Umgang mit einem Fit/Misfit verantwortlich sein sollten und damit als Moderator wirken. Zur Überprüfung wurde eine empirische Untersuchung an ostasiatischen Studierenden durchgeführt. Dazu wurde ein selbstkonstruierter Fragebogen, sowohl als Papierversion als auch über das Internet, verwendet. Anhand der Faktorenanalyse konnten vier verschiedene Formen der Zufriedenheit identifiziert, und durch multivariate Analysen die Determinanten und die strukturellen Unterschiede einzelner Zufriedenheitsformen festgestellt werden. Dabei übten einige differentiellpsychologische Variablen moderierende und mediierende Funktion aus. Auf der Basis der Befunde wurden praktische Implikationen aufgezeigt und Vorschläge für die Gestaltung des Studiums abgeleitet.