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Ausgebeutet oder alimentiert?

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Seit der Industrialisierung und der Herausbildung des modernen Staates wird der Ausgleich regionaler Unterschiede von Wirtschaftskraft und Wohlstand als eine zentrale Aufgabe staatlicher Institutionen angesehen. In Ostmitteleuropa bekam das West-Ost-Gefälle eine besondere Brisanz, da in den unterentwickelten Peripherien der Großreiche, aber auch der nach 1918 neu gegründeten Staaten nationale Minderheiten in der Mehrheit waren. Intensität und Fehlen, Erfolg und Misserfolg von Regionalpolitik wurden daher zum Streitthema zwischen den Nationen. Staatsnationen sahen sich als Kulturträger und Erbringer von Transferleistungen, Minderheiten fühlten sich vernachlässigt, ausgebeutet und wirtschaftlich diskriminiert. Beide Sichtweisen sind im kulturellen Gedächtnis der Nationen verankert. Experten aus den betroffenen Ländern behandeln die Ziele und Instrumente der Regionalpolitik in der Habsburgermonarchie, dem Deutschen Kaiserreich, Polen und der Tschechoslowakei und setzen dies in Beziehung zur Nationalitätenpolitik und zur Entwicklung der Nationalbewegungen. Deutlich wird, wie die Nationalitätenfrage die Inangriffnahme regionalpolitischer Interventionen gefördert, aber auch deren Effizienz verringert hat.

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2006, mäkká

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