Die britische Limited als Rechtsform für kleine und mittlere Unternehmen in Europa

Seit einiger Zeit hat sich, nicht zuletzt aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen, allgemein die Erkenntnis durchgesetzt, dass aus volkswirtschaftlicher Sicht gerade die kleinen und mittleren Unternehmen die entscheidende Rolle für Wohlstand, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Strukturwandel spielen. Bemerkenswert ist aber, dass trotz der politischen Bekundungen zur Förderung bzw. Stärkung des Mittelstandes in der politischen Praxis dennoch zahlreiche Behinderungen bestehen bleiben, welche sowohl die Neugründung, als auch Existenzfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen massiv beeinträchtigen. So war es, trotz der im EWG-Vertrag fest geschriebenen Niederlassungsfreiheit einem Unternehmen bis vor kurzem nicht erlaubt, in einem anderen EU-Mitgliedsstaat eine Zweigniederlassung mit einer in seinem Herkunftsland zulässigen Rechtsform zu betreiben. Erst nach diversen Urteilen des Europäischen Gerichtshofes aus der jüngeren Vergangenheit beginnt sich allmählich ein europaweiter Markt für Gesellschaftsformen zu entwickeln. Dabei fällt auf, dass vor allem die britische Limited wegen angeblicher zahlreicher Vorteile als optimale Rechtsform angepriesen wird. In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob diese Rechtsform für kleine und mittlere Unternehmen in Europa tatsächlich die optimale Rechtsform darstellt bzw. welche Vorteile oder gegebenenfalls auch Nachteile mit der Wahl der Limited-Rechtsform gegenüber anderen europäischen Gesellschaftsrechtsformen verbunden sind.