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Wachstumsgesetzmäßigkeiten der Trauben-Eiche unter Kiefernschirm

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Wirtschaftlichen und politischen Restriktionen verschiedener Gesellschaftsformen geschuldet, waren die Wälder des Nordostdeutschen Tieflandes ausgangs des 20. Jahrhunderts extrem naturfern. Das natürliche Verbreitungsgebiet von Laub- und Laub- Nadel-Mischwäldern dominierten mittlerweile großflächige Reinbestände nicht standortgerechter Nadelhölzer. Würden beispielsweise Stiel- und Trauben-Eichen naturgemäß auf fast 40 % der Waldfläche Brandenburgs vorkommen, beträgt ihr gegenwärtiger Flächenanteil hingegen nur 5 %. Neuartige Waldschäden und der bereits einsetzende Klimawandel gefährdeten den Fortbestand und die Leistungsfähigkeit dieser naturfernen Forstökosysteme, weshalb der Waldumbau als ökologisches Grunderfordernis für eine zukunftsgerechte Wald- und Volkswirtschaft vermehrt an Bedeutung gewann. Längst überfällig, fand die Wiederherstellung standortgerechter und naturnaher Mischbestände seit dem Jahre 1990 endlich Eingang in forstpolitische Leitlinien und Bewirtschaftungsgrundsätze aller deutschen Bundesländer. Für den ökologischen Waldumbau im Nordostdeutschen Tiefland ist die Trauben-Eiche (Quercus petraea) neben der schattenertragenden Rot- Buche die wichtigste Baumart. So soll im Land Brandenburg bis 2045 der Anteil naturnaher Eichen-(Misch)wälder auf Kosten der standortsungerechten Kiefernforste um über 161.000 ha erhöht werden. Kann der Buchenunterbau im Nordostdeutschen Tiefland mittlerweile als wissenschaftlich geklärt gelten, fehlten hingegen für den Voranbau der Lichtbaumart Trauben-Eiche in schirmartig aufgelichteten Kiefernbeständen gesicherte Erkenntnisse über die regionalspezifischen Zusammenhänge zwischen Standort, Überschirmung und Eichenwachstum. Der Autor machte es sich deshalb zur Aufgabe, das Wachstum und die Entwicklung von in Kiefernalthölzern vorangeben 7- bis 14jährigen Trauben-Eichen erstmals waldwachstumskundlich zu analysieren. Das sehr umfangreiche, repräsentative und biometrisch gesicherte Primärdatenmaterial basiert auf einem Netz aus 165 Probeflächen im Land Brandenburg und intensiven Boden- und Standortsanalysen. Mit Hilfe moderner mathematisch- statistischer Methoden und unter Beachtung der ökologischen Besonderheiten der Trauben-Eiche bringt der Autor in verständlicher Art und Weise den wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass sich leistungsstarke, hochwertige und vitale Voranbaukulturen im Nordostdeutschen Tiefland nur mit einer kurzfristigen und geringen Überschirmung auf mindestens mäßig nährstoffhaltigen Standorten erzielen lassen.

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2006

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