Emma Rauschenbach (1870 - 1946)
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Wer war Emma Rauschenbach? Warum kennt keiner ihren Namen und warum zeigt die Geschichte nur Olga Gebauer (1858-1922) und Nanna Conti (1881-1951) als herausragende Personen in der Entwicklung des Deutschen Hebammenwesens? Mit diesem Buch wird erstmals ein wichtiges Kapitel der Berufsgeschichte der Hebammen geschlossen. Es ist nicht nur eine gelungene Biographie der Leipziger Hebamme Emma Rauschenbach, sondern beleuchtet vor allem auch die deutsche Hebammengeschichte unter sozialen und rechtlichen Gesichtspunkten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Emma Rauschenbach war es, die in all den Jahren um eine Besserstellung der Hebammen kämpfte. So war sie als langjährige Vorsitzende des Leipziger, des Sächsischen und des Allgemeinen Deutschen Hebammenverbands unter anderem Wegbereiterin bei der sozialrechtlichen Absicherung der Hebammen und Begründerin der Emma-Rauschenbach- Stiftung. Außerdem machte sie sich verdient um die Entstehung des Sächsischen- und später des Reichshebammengesetzes. Neben der rein beruflichen Interessenvertretung bemühte sie sich auch um die allgemeine Gleichanerkennung der weiblichen Erwerbsarbeit in der Gesellschaft durch aktive Mitarbeit in verschiedenen Frauenverbänden. Ein Schwerpunkt dieses Buches ist das Zustandekommen des Reichshebammengesetzes 1938. In diesem Zusammenhang beschreibt die Autorin auch das persönliche Scheitern Emma Rauschenbachs vor dem Hintergrund der allgemeinen Gleichschaltung der Hebammenverbände im Nationalsozialismus. Müssen wir Emma Rauschenbach als Opfer oder Täter im Dritten Reich sehen? Zahlreiche Abbildungen und Dokumente aus Archiven ergänzen den Band, der Medizinhistorikern, Hebammen und Ärzten, aber auch allen an Sozial-, Standes- und Geschlechtergeschichte Interessierten höchst willkommen sein dürfte.