Förderung der Lesekompetenz
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Viac o knihe
Die Veröffentlichung der PISA-Studie im Jahre 2001 hat in Deutschland eine breite Diskussion über Möglichkeiten zur Verbesserung der Lesekompetenz angestossen. Einen erfolgversprechenden Ansatz stellt die Vermittlung von kognitiven und metakognitiven Lesestrategien dar. Zielsetzung der Arbeit war es, die Vermittlung von Lesestrategien in den Deutschunterricht 5. und 6. Klassen zu integrieren: Zu diesem Zweck wurde ein Unterrichtsprogramm entwickelt, das von 17 Deutschlehrerinnen in ihrem regulären Unterricht durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Frage, welche Inhalte das Unterrichtsprogramm enthalten sollte, um eine optimale Förderung der Schüler zu erreichen. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurden drei Versionen des Programms entwickelt: Die erste Version stellte ein reines Lesestrategietraining dar. Eine zweite Version kombinierte die Vermittlung von Lesestrategien mit einer Förderung übergreifender Kompetenzen der Planung und Überwachung des Strategieeinsatzes. In der dritten Version schliesslich erfolgte eine zusätzliche motivationale Förderung. Alle drei Versionen des Programms erwiesen sich einer Kontrollgruppe, in der normaler Deutschunterricht stattfand, überlegen: Die Schüler hatten im Anschluss an die Programmdurchführung ein höheres Wissen über Lesestrategien und schnitten in einem Leseverstehenstest etwas besser ab. Langfristig waren jedoch nur in den Klassen, in denen eine zusätzliche motivationale Förderung stattgefunden hatte, bessere Leistungen als in der Kontrollgruppe zu beobachten. Die Ergebnisse zeigen, dass das neu entwickelte Unterrichtsprogramm geeignet ist, die Vermittlung von Lesestrategien in den regulären Deutschunterricht zu integrieren. Sie weisen jedoch auch auf die Bedeutung einer Unterstützung der Vermittlung von Lesestrategien durch eine Förderung von selbstregulativen und motivationalen Komponenten hin.