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"Ich bin nicht der erste Fremde hier"

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Reiseberichte gelten in der Germanistik bis heute als vernachlässigbares Genre, obwohl diese traditionsreiche Gattung um ein zentrales Problem der westlichen Gegenwartskultur kreist: der interkulturellen Begegnung mit dem Anderen. Die vorliegende Studie widerlegt die bisherige Forschungsmeinung, daß die Reiseliteratur nach 1945 im Massentourismus aufgegangen und über-flüssig geworden ist. Kernpunkt ist die Analyse von Reiseberichten west- und ostdeutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen nach 1945. Die Autorin untersucht zum einen, wie sich die Reisetexte im Diskurs um Tourismus und Exotik, um Alterität, Identität sowie deren Verstehens- und Wahrnehmungsmöglichkeiten positionieren; und zum anderen, welche Modelle der Alteritätserfahrung, der Selbstwahrnehmung, des Fremdverstehens und der narrativen Darstellung des Anderen die analysierten Autoren entwerfen. Angesiedelt ist die diskursanalytisch ausgerichtete Arbeit am Schnittpunkt von Literatur- und Kulturwissenschaft; sie bezieht wichti-ge Erkenntnisse der Ethnologie, der Alteritäts- und Tourismusforschung ein. Zu den analysierten Reiseberichten gehören u. a. Texte von Hagelstange, Hermlin, Koeppen, Hartlaub, Bachér, Canetti, Fichte, Brinkmann, Fühmann, Kunert, Gernhardt, Drewitz, Grass, Kroetz, Kracht und Sebald.

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2004

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