Voices of affliction
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Viac o knihe
Die vorliegende Studie untersucht die traditionellen Heilpraktiken und das Verständnis von Krankheit der Akan in Ghana. Eingebettet in den historischen und sozio-kulturellen Hintergrund der Akan werden die verschiedenen Typen und Praktiken von Heilerinnen und Heilern eingehend dargestellt. Bisher wurde in der Literatur häufig der Standpunkt vertreten, traditionelle Gesellschaften wie die der Akan würden Krankheiten allein auf spirituellem Wege erklären. Cecilia Sem Obeng zeigt dagegen, dass die Akan ein zweigeteiltes Krankheitsverständnis besitzen, wonach Krankheiten physisch oder spirituell hervorgerufen werden können. Anhand von drei ausführlichen Fallstudien und zahlreichen Erzählungen von Patienten, deren Familienangehörigen sowie den Heilern selbst, beleuchtet die Autorin den Prozess der Behandlung sogenannter spirituell hervorgerufener Erkrankungen im Detail. Der hiervon in der Akan-Kultur streng separierte Bereich der physisch hervorgerufenen Krankheiten wird ebenso konsequent mit drei weiteren Fallstudien erschlossen und gemeinsam mit dem voranstehenden in den Gesamtkontext eingeordnet. Besondere Bedeutung gewinnt die Studie dadurch, dass die Autorin selbst Akan ist und in dem Dorf Asuom-Abompe in Ghana aufwuchs. Während dieser Zeit lernte sie verschiedene Heilerinnen und Heiler intensiv kennen. Ihre folgende Beschäftigung mit traditioneller Oralliteratur der Akan in Legon und das Ethnologie-Studium an der Indiana University in den USA versetzen sie in die Lage, einfühlsam und dennoch wissenschaftlich fundiert die Erzählungen der Ortsansässigen zu beurteilen und zu analysieren.